Stürmische Zeiten des Ex-Stürmers Gerhard Karoly

Realismus und Professionalität lebt Trainer Gerhard Karoly vor, seitdem er im Geschäft ist. Sein Merkmal: Klare Worte, klares Ziel. Wer zurückblickt, kennt die Vita des 51-Jährigen: Seine Profikarriere begann bei Rapid Wien, durchlebte weitere Stationen beim VfB Mödling und FavAC und kennt nach mehr als 60 Bundesliga-Einsätzen alle Facetten des runden Leders. Und diesen dann so positiv und ehrgeizig zu verpacken, wie es nur irgendwie geht. Zuvor beim SV Lackenbach und SV Oberloisdorf sitzt Gerhard Karoly seit der Vorwoche beim USC Pilgersdorf auf der Trainerbank.

Die überraschende Freistellung beim 2. Liga Mitte-Klub SV Oberloisdorf ringt ihm auch keinen Laut des Klagens ab. „Es kam für mich zwar unerwartet, aber ich nehme die Entscheidung des Klubs zur Kenntnis.“ Die nachhaltige Erfolgsformel, die Gerhard Karoly beim 1954-gegründeten Verein balsteln wollte, wurde zum Missverständnis: „Die Chemie hat einfach nicht gepasst“, meint SV Oberloisdorf-Funktionär und Klubkassier Patrick Brenner, um zu ergänzen, dass „Gerhard menschlich top ist“. Freilich prallte nach der 2:5-Auswärtsniederlage beim SC Oberpullendorf eine ungewohnte Gefühlswelt auf Gerhard Karoly ein, als ihm nach dem Schlusspfiff seine Freistellung mitgeteilt wurde. Die nicht vom Spielergebnis abhängig war, auch Obmann Manuel Pratscher sinngemäß bestätigte, dass nicht seine Arbeit, Philosophie oder Taktik zu bemängeln wäre, sondern „wir im Vorstand zum Entschluss gekommen sind, die Zusammenarbeit mit Gerhard zu beenden.“ Der Grund: Scheinbar vorherrschende Unstimmigkeiten in Bezug auf die Trainingsbeteiligung.


Bild: Beim USC Pilgersdorf löste Gerhard Karoly Langzeit-Trainer Stefan Pürrer ab. Zuvor war der 51-Jährige beim SV Lackenbach und SV Oberloisdorf unter Vertrag.

„Big Points zum Genießen“

Noch beim sensationellen 6:0-Heimsieg zum 2. Liga Mitte-Saisonauftakt gegen Tabellenführer SV Schattendorf hat Gerhard Karoly bei seinem Debüt auf der Trainerbank des SV Oberloisdorf Euphorie entfacht. Seine Aussage kurz nach Schlusspfiff („Das sind Big Points zum Genießen“) glich einem Werbeslogan mit Wiedererkennungswert. Die im Idealfall genau das für den SV Oberloisdorf abbilden soll, was der 2. Liga Mitte-Klub zu zeigen vermag: Auftreten, Ausstrahlung, Körpersprache, Zweikampfführung, Dynamik und Angriffslust….

 
Autor+Foto: Oliver Frank Oliver Frank