Flüchtlingshilfe mit Potential

▶ Siegendorf engagiert 20-jährigen Ukrainer
▶ „Bei uns kommt er auf andere Gedanken“

Ostliga-Aufsteiger Siegendorf hat in dieser Transferzeit schon ordentlich von sich reden gemacht, unter anderen mit der Verpflichtung des Ex-Rapidlers Dominik Wydra oder von Philipp Schmiedl, der zuletzt im Ausland als Profi sein Geld verdiente.

Der neunte und (vorerst?) letzte Neuzugang hatte zuletzt ganz andere Sorgen als Fußball. Yelets Oleh Serhiiovych flüchtete vor dem Krieg in der Ukraine und landete schließlich in der Flüchtlingsunterkunft Neulengbach. Von dort geht es für den 20-Jährigen nun täglich mit dem Zug nach Wien, ehe er mit seinen neuen Mannschaftskollegen zum Training nach Siegendorf fährt.
„Bei uns kommt er in erster Linie auf andere Gedanken“, weiß der Sporliche Leiter Stefan Handl, dass man dem Verteidiger, der die Fußballakademie von Zorya Luhansk absolvierte und dort in der U21 spielte, Zeit geben muss. Beim 8: 1 Dienstag im Test gegen Rohrbach debütierte Serhiiovych, der in Siegendorf einen Vertrag für eineinhalb Jahre bekam, als rechter Verteidiger. „Ob er schon jetzt helfen kann, wird man sehen, Potential hat er“, will Handl den jungen Mann, der beim ASV zumindest Anschluss fand, keinesfalls unter Druck setzen. So wie er sich auch nicht festlegen will, dass es das jetzt mit den Transfers gewesen ist: „Ergeben kann sich immer was.“ Vor allem mit dem Abstiegsgespenst im Nacken.

 
Autor+Foto: Wolfgang Haenlein / ASV Siegendorf