▶ Neusiedl dümpelt wieder im Abstiegssumpf der Ostliga herum
▶ Für Daniel Toth aber keine echte Überraschung
▶ Routinier im „Krone“-Gespräch
Nach 14 Ostliga-Runden stehen 15 Punkte auf der Habenseite des SC Neusiedl. Zu wenig – zumindest für die eigenen Ansprüche. Warum die aktuelle Situation aber der bitteren Realität entspricht, erklärt Routinier Daniel Toth im Gespräch mit der „Krone“.
Dani, einmal mehr Abstiegskampf für den NSC. Was ist los bei euch?
Für mich kommt das nicht überraschend. Viele im Verein glauben, wir können vorne mitspielen. Das ist aber nicht so, wir sind einfach kein Top-Team. Das muss endlich jeder verstehen!
Harte Worte. Was meinst du genau?
Ich sehe die Dinge immer klar. Wer mich kennt, weiß, dass ich ehrlich bin. Die Regionalliga Ost ist extrem ausgeglichen, wird qualitativ immer besser. Da kann man nicht davon ausgehen, dass Neusiedl unter die Top-5 kommt und etliche Gegner abschießt. Wir haben schon vergangene Saison bis zum letzten Spieltag ums Überleben gekämpft. Und auch heuer wird das wieder ähnlich sein. Weil viele Mannschaften einfach stark besetzt sind.
Im Umkehrschluss heißt das also, dass euch die Qualität fehlt?
Nein, nicht wirklich. Es gibt einige Kicker im Kader, die hohes Potenzial haben. Nehmen wir aber Oberwart zum Vergleich. Die holen einen Ried und einen Farkas. Um diese Spieler hat sich so mancher Bundesligist bemüht. Da kann der NSC einfach nicht mithalten, das ist ein anderes Regal. Aber das ist kein Vorwurf an unseren Vorstand, im Gegenteil. Jeder Klub hat seine vorhandenen Mittel, um das Bestmögliche rauszuholen. Nur kann man uns Spielern nicht vorwerfen, nicht alles zu geben. Das stimmt einfach nicht und kann ich so nicht stehen lassen. Jeder zerreißt sich am Platz, das kann ich mit gutem Gewissen behaupten!
Was muss passieren, damit Neusiedl im Frühjahr den Turnaround schafft?
So pauschal lässt sich das nicht sagen. Wichtig ist sicher ein Erfolgserlebnis, das macht dich mental lockerer, beflügelt.
Wir laufen seit Wochen einem Sieg nach, haben viermal am Stück verloren. Das lässt dich nicht kalt. Doch alle im Verein müssen mehr denn je zusammenhalten, analysieren und im Winter die Lehren aus der Hinrunde ziehen. Vielleicht den Kader ergänzen. Ich hoffe sehr, dass alle burgenländischen Teams nächste Saison auch in der Ostliga dabei sind.