Neuer Fußball-Präsident Günter Benkö im Interview

Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Günter Benkö ist zum neuen Präsidenten des Burgenländischen Fußballverbandes (BFV) gewählt worden. Der Rauchwarter tritt damit die Nachfolge von Gerhard Milletich an, der neuer ÖFB-Präsident geworden ist. Im Gespräch erzählt er, wie er sein Amt anlegen wird und wo es zurzeit die größten Baustellen gibt.

REGIONALMEDIEN BURGENLAND:
Wie wollen Sie Ihre neue Aufgabe angehen?
GÜNTER BENKÖ: Ich bin kein unbeschriebenes Blatt. Ich kenne den BFV seit 22 Jahren und weiß genau, wo auch der Schuh drückt. Daher möchte ich, sobald es möglich ist, das Gespräch mit Vereinen und Funktionären suchen und hineinhorchen. Danach soll im Vorstand diskutiert werden. Mein Ziel ist es, das Optimale für die Vereine zu erreichen.

Wo gibt es die größten Baustellen?
Die niedrigen Geburtenzahlen wirken sich auch auf den Fußball aus. Den Vereinen fehlt es an Spielern, vor allem Reservespielern. Die Situation um Corona hat diese Tatsache weiter verschärft. Daher ist es wichtig, wieder mehr Kinder und Jugendliche für den Fußball zu begeistern. Daran soll anhand von Kooperationen mit Schulen und Vereinen mit Hochdruck gearbeitet werden.

Wie schaut es mit dem Engpass bei Schiedsrichtern aus?
Der Mangel an Schiedsrichtern ist nicht nur im Burgenland, sondern österreichweit zu beobachten. Darum nimmt sich auch der ÖFB der Sache an und erarbeitet ein Konzept. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Schiedsrichter viel Freizeit, Engagement und vor allem Mut aufbringen muss. Ein Hauptproblem ist sicherlich, dass viele Meisterschaftsspiele am Samstag abgehalten werden, was auch für Engpässe bei Spielleitern und Linienrichtern sorgt. Der derzeitige Meisterschaftsbetrieb im BFV kann aber abgedeckt werden.

Welchen Aufgaben wollen Sie sich besonders widmen?
Ich werde darauf schauen, dass so viele Kinder und Jugendliche wie möglich dem Fußball treu bleiben, sodass in weiterer Folge auch die Reservespiele abgedeckt werden können. Ein großes Augenmerk von mir richtet sich auf den Damenfußball, dieser hat meine vollste Unterstützung. Aber auch bei der Nachwuchs-Akademie gehören einige Dinge so rasch wie möglich umgesetzt.

Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass das Burgenland keine aktuellen Nationalspieler hat?
Die Voraussetzungen sind da. Wir können die Spieler nur bis zu einem gewissen Grad führen, dann ist jeder für sich selbst verantwortlich.

Autor: Elisabeth Kloiber – meinbezirk.at
Foto: BFV