„Das hat uns keiner zugetraut“

Lockenhaus mutierte von grauer Maus zum Aufstiegskandidaten in 2. Liga Mitte
Nach dem 3:1-Sieg in Pilgersdorf ist Lockenhaus-Rattersdorf der erste Verfolger von Schattendorf in der 2. Liga Mitte. Nach Startschwierigkeiten mischt der Underdog die Liga auf, holte 28 Punkte aus zehn Partien. Das Abstiegsgespenst geht im Verein schon lange nicht mehr um – auch Dank Coach Edi Stössl, der „aus jedem Spieler das Maximum rausholen will“.

Edi Stössl als aktiven Spieler kennt man im Burgenland, vor allem aus seiner SCE-Zeit. Der 41-Jährige war dann auch als Trainer bei Weppersdorf erfolgreich, ehe ihn Lockenhaus-Rattersdorf vor gut einem Jahr holte, als „Feuerwehrmann“. „Damals hatte der Klub drei Punkte, ehe wegen Corona abgebrochen wurde“, schildert Stössl. Eine Saison später wurde das Abstiegsgespenst zum Burg-Gespenst, das die Teams in der 2. Liga Mitte nach Belieben das Fürchten lehrt. Nach Corona-bedingten Startschwierigkeiten (mit drei Punkten aus vier Spielen) setzte Lockenhaus zu einem Lauf an, holte 28 Punkte aus zehn Partien, feierte gar acht Siege am Stück – man überwintert überraschend als Tabellen-Zweiter. „Das hat uns keiner zugetraut, viele sahen in uns den Absteiger“, weiß Stössl, dessen Mannschaft nur vier Punkte hinter Herbstmeister Schattendorf lauert.
Der Ex-Stürmer hat dem Team seine Handschrift verpasst, als Trainer verfolgt er die Linie, „den Menschen hinter jedem Fußballer zu sehen“. Stössl, der die UEFA-A–Lizenz hat, sieht Lockenhaus „in einer tollen Entwicklung, wo jeder alles gibt“. Bleibt die Form auch in der Rückrunde bestehen, kann man ja vielleicht auch noch den Tabellenführer erschrecken.

  
Autor: Thomas Steiger – Krone E-paper
 
Foto: Oliver Frank Oliver Frank